Spalanzani ist ein berühmter Professor aus Italien und unterrichtet seit kurzem Physik an Nathanaels Universität, wo dieser Vorlesungen bei ihm hört. Spalanzani forscht zusammen mit Guiseppe Coppola an einer Automatenpuppe, die nicht mehr von einem Menschen zu unterscheiden ist. Die folgende Charakterisierung geht ausführlich auf seine Persönlichkeit ein.
Der Name Spalanzani ist an den italienischen Naturforscher Lazaro Spalanzani angelehnt, der im 18. Jahrhundert lebte und sich als Naturforscher insbesondere mit der künstlichen Befruchtung befasste. Im übertragenen Sinn passt dies auch auf den Professor in Hoffmanns Erzählung, da dieser einen künstlichen Menschen herstellen will.
Deshalb hat er zusammen mit seinem Landsmann Guiseppe Coppola innerhalb von 20 Jahren Forschungszeit eine weibliche Automatenpuppe gebaut, die er als seine Tochter Olimpia in die Gesellschaft einführt, um zu testen, ob sie als Mensch überzeugen kann.
Dass dies gelingt, reicht den beiden aber noch nicht. Denn als sich Nathanael in die Puppe verliebt, fördern die beiden diese Liebe so gut sie können, ohne den jungen Mann über die Täuschung aufzuklären. Es ist für sie vielmehr ein Triumph und eine Bestätigung ihrer Genialität, dass Olimpia so echt wirkt.
Da die Automatenpuppe so gut gelungen ist, erheben sowohl Coppola als auch Spalanzani Anspruch auf Olimpia und streiten sich darum, wem sie eigentlich gehört. Der Professor hat das Räderwerk im Innern gebaut und Coppola hat die Augen hergestellt, wobei jeder der beiden seinen Beitrag als den wertvolleren ansieht.
Sie zerstören sie in einem Streit, weil beide in ihr zerren. Coppola versetzt Spalanzani dann einen heftigen Schlag und flieht mit der augenlosen Olimpia. Nathanael kommt in diesem Moment hinzu und die einzige Sorge des verletzten Professors ist, dass ihm sein wertvoller Automat gestohlen wurde. Um Nathanaels Gefühle kümmert er sich gar nicht, sondern schickt ihn Coppola hinterher. Darin zeigt sich seine Skrupellosigkeit und Selbstbezogenheit.
Da Nathanael durch die Zerstörung der Puppe vom Wahnsinn erfasst wird und den Professor fast erwürgt, erregt dieser Betrug viel Aufmerksamkeit. Als Konsequenz muss Spalanzani die Universität verlassen, wobei aber offen bleibt, wohin er geht und ob er wieder eine Puppe wie Olimpia baut.
Autorin: Kirsten Schwebel
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